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Ein Sechstel der Erde

Dziga Wertow, Russland, 1926

Dziga Wertow, der das alte "Kino-Drama" als literarische Koketterie verwirft, hat erstmals das von allen anderen Künsten abgehobene Wesen des Films klar formuliert. Im Gegenzug zum Spielfilm, der die Kamera zwinge, das menschliche Auge zu kopieren, habe man zu berücksichtigen, dass das Kinoauge anders und exakter als das "unbewaffnete Auge" sehe. Wertows nachgerade mystischer Glaube an die Schöpfungsgewalt der Filmsprache duldet keinerlei Hindernisse, keine Mauern der Entfernung und Grenzen der Zeit. So verbindet Šestaja čast' mira Bilder der europäischen und asiatischen Teile der UdSSR zu einem "Gesang der Welt", der den Sozialismus mit dem Kapitalismus konfrontiert. Die aussergewöhnliche Magie seiner Filme beruht in Vertovs Fähigkeit, die beiden Ursprünge des Mediums - die wiedergegebene Realität und deren Neuerschaffung durch Montage - in höchster Spannung zu vereinen. (Filmmuseum Wien, H.T.)
Dziga Wertow, der das alte "Kino-Drama" als literarische Koketterie verwirft, hat erstmals das von allen anderen Künsten abgehobene Wesen des Films klar formuliert. Im Gegenzug zum Spielfilm, der die Kamera zwinge, das menschliche Auge zu kopieren, habe man zu berücksichtigen, dass das Kinoauge anders und exakter als das "unbewaffnete Auge" sehe. Wertows nachgerade mystischer Glaube an die Schöpfungsgewalt der Filmsprache duldet keinerlei Hindernisse, keine Mauern der Entfernung und Grenzen der Zeit. So verbindet Šestaja čast' mira Bilder der europäischen und asiatischen Teile der UdSSR zu einem "Gesang der Welt", der den Sozialismus mit dem Kapitalismus konfrontiert. Die aussergewöhnliche Magie seiner Filme beruht in Vertovs Fähigkeit, die beiden Ursprünge des Mediums - die wiedergegebene Realität und deren Neuerschaffung durch Montage - in höchster Spannung zu vereinen. (Filmmuseum Wien, H.T.)
Dauer
74 Minuten
Sprache
OV Russisch
Untertitel
Deutsch, Französisch
Video-Qualität
720p
Verfügbarkeit
Weltweit
Das Mädchen mit der Hutschachtel (1927)
Boris Barnet
Russland
93′
Findet man das kleine Glück in der grossen Stadt? Die junge Hutmacherin Natascha, die mit ihrem Grossvater in einem winterlich eingeschneiten Vorort lebt, muss mit dem Zug vom Dorf nach Moskau pendeln, um ihre Kreationen im Hutladen der extravaganten Frau Irene abzuliefern. Diese führt Natascha gegenüber der Verwaltung als Untermieterin, um mehr Wohnraum beanspruchen zu können. Der tollpatschige Bahnbeamte umwirbt das reizende Mädchen vom Land mit seinem hinreissenden Lächeln. Sie aber geht eine Scheinehe mit dem Provinzler Ilja ein und verschafft ihm so ein Zimmer in Moskau. Mit einem scheinbar wertlosen Lotterieschein, den Irenes Gatte Natascha überlässt, werden die Verstrickungen turbulent. Stilsicher und sozialkritisch beschreibt Boris Barnet die Kontraste zwischen Stadt und Land und die neuen Lebensumstände in Moskau. Drei grosse Schauspieltalente, Anna Stén, Iwan Kowal-Samborski und Wladimir Fogel, bilden das Dreieck der Beziehungen. Ursprünglich als Vehikel zur Bewerbung der Staatslotterie bestellt, machte der Film das Studio reich und das Regie-Naturtalent Boris Barnet als Begründer der lyrischen Komödie berühmt.
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